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02.06.2012

vierte Geschichte


Sie waren auf hoher See. Endlich hatte Alina ihren Vater überreden können, er sagte immer es sei zu gefährlich für sie, doch sie gab nicht auf. Sie wollte unbedingt mit und endlich hatte sie es geschafft. Sie und die zwölf Männer, darunter auch ihr Onkel und ihr Vater, waren mit der 'Black swan' auf dem Weg nach Indien. Sie mussten durch gefährliche Gewässer und das wusste Alina, sie wusste auch was für eine Angst ihr Vater dehalb um sie hatte. Sie saß an Deck und sah aufs Meer hinaus, sie sah nichts außer Wasser und den Himmel. Dort war kein Schiff und nirgends war Land in Sicht. Ihr Onkel, Hektor, war der Käptain der 'black swan' und ein sehr erfahrener Seemann, deswegen hatte sie kein bisschen Angst. Schon seit sie klein war träumte sie davon zur See zu fahren und das wusste auch ihr Vater. Es tat Alina weh ihre Mutter allein zu Hause gelassen zu haben, doch um so glücklicher war sie darüber endlich auf See zu sein. „Alina, ich hoffe du bist jetzt glücklich. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen dich so traurig zu sehen, also habe ich dich mitgenommen.“, sagte ihr Vater zu ihr. Sie antwortete: „Ja Vater, ich bin sehr glücklich und wirklich dankbar.“ Sie umarmte ihn, dann ging er fort und sie setzte sich wieder hin. Andauernd trafen sie komische Blicke der Männer, denn sie waren es nicht gewohnt eine junge Frau an Bord zu haben. Es schien die Sonne und es war unerträglich heiß im Schiffsinnern, deswegen waren alle an Deck. Sie sangen gemeinsam fröhliche Seemannslieder und hatten sehr gute Laune. Einer der Männer sprang sogar in das warme Wasser und schwamm ein bisschen. Alinas Vater, Victor, sprach zu Hektor: „Kaptain, es sieht aus als würde es dort hinten ein schlimmes Unwetter geben. Sollten wir es nicht lieber umfahren?“ Hektor begann zu lachen und meinte: „Ach Victor mein lieber, du warst schon immer zu vorsichtig. Ich bin der Kaptain und ich sage wir werden es nicht umfahren, es dauert zu lange und die Zeit haben wir nicht. Wir müssen die Ware pünktlich ausliefern.“ Viktor ging verärgert, über die Entscheidung Hektors in seine Kabine. Alina hatte das Gespräch mitbekommen und machte sich jetzt Sorgen. Sie wollte nicht in ein Unwetter geraten, nicht bei ihrem ersten Mal auf hoher See. Sie hatte so gehofft es würde alles gut gehen. Langsam näherte sich das große Schiff den schwarzen Wolken und nun bemerkte auch die Besatzung das Unwetter. Plötzlich veränderte sich ihre Stimmung, etwas war anders als sonst. Sie waren schon ein paar Tage auf See gewesen, doch jetzt merkten alle, dass etwas passieren wird. Nach und nach wurde das Wasser unruhiger und die Wellen schlugen an das Schiff. Alina erschreckte sich heftig und ihr Vater kam und schickte sie ins Innere des Schiffes. Er wollte nicht, dass ihr etwas passiert und dachte sie wäre dort sicherer. Die Wellen wurden immer größer und immer öfter kam Wasser in das Schiff. Die Männer tauschten immer wieder verängstigte Blicke aus, doch sie gaben alles das Wasser wieder aus dem Schiff zu holen. Auf einmal baute sich eine riesige Welle vor ihnen auf und Hektor murmelte: „Heilige Maria Gottes.“ Die Welle traf auf das Schiff und einer der Männer schrie: „ein Leck, wir haben ein Leck.“ Alle halfen mit und machten ihre Arbeit so gut wie sie konnten doch langsam sank das Schiff. Alina bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmt und rannte an Deck. Ihr Vater packte sie am Arm und sagte bedrückt: „Wir werden sinken, es tut mir leid. Ich..“ weiter sprach er nicht. Alina war geschockt sie hatte Angst. Eine weitere Welle traf das Schiff und es kippte. Nun war jeder auf sich allein gestellt, das Wetter war grauenhaft. Es regnete schrecklich und die Wellen waren meterhoch. Alle schwammen verteilt im Meer, das Schiff irgendwo auf dem Weg zum Meeresboden. Alina sah sich um doch sie sah niemanden, keinen der Männer, nicht ihren Vater und auch nicht ihren onkel. Sie weinte, sie wollte nicht sterben. Nein nicht jetzt, nicht heute. Der Tag hatte perfekt angefangen und jetzt schwamm sie auf hoher See alleine mitten in einem Unwetter. Sie sah sich noch einmal um und da, sie sah ihren Onkel. Sie wollte hinschwimmen doch dann kam eine Welle über ihn und er verschwand. Sie Unterdrückte ihre Tränen, ihr Onkel war tot. Sie konnte es nicht glauben. Nun traf eine Welle sie und sie versank. Mit aller Kraft versuchte sie an die Oberfläche zu kommen, doch sie schaffte es nicht, die Wassermassen drückten sie immer wieder runter. Jedesmal wenn sie es fast geschafft hatte kam eine Welle und drückte sie wieder runter. Sie versuchte zu atmen, doch alles was in ihre Lungen kam war Wasser. Langsam merkte sie, dass sie es nicht mehr aushalten konnte, sie wusste es. Sie wird ertrinken. Dann wurde alles schwarz vor ihren Augen und ihre Kraft verließ sie. Nie wieder hat man sie gesehen, das Meer hat sie für immer verschluckt.

dritte Geschichte


Sie saß im Bus und starrte aus dem Fenster. Sie begann nach zu denken: Ob er sich wohl freuen würde sie zu sehn? Oder wär' es ihm egal? Sie hoffte er würde sich freuen, denn sie freute sich immer ihn zu sehen. Schon zu lange war ihr letztes Treffen her und sie war schon sehr nervös. Bis eben schien draußen noch die Sonne, doch jetzt schoben sich dicke, dunkle Wolken davor. Sie lachte einmal kurz und dachte sich: Das Wetter passt wirklich gut zu meiner Stimmung. Sie wollte nicht so negativ denken, denn immerhin sah sie ihn endlich wieder. Sie konnte ihn endlich wieder umarmen. Nun lächelte sie, doch draußen regnete es. Sie dachte: Auch der Regen kann mir die Laune nicht vermiesen. Sie stellte sich die wundervollen Momente vor, die die beiden zusammen verbracht hatten. Als sie merkte, dass sie die ganze Zeit lächelte war sie sich nun endgültig sicher. Sie wollte unbedingt wissen, was er darüber dachte. Sie hatte Angst weiter zu denken. Ein lauter Donnerschlag ließ sie aus ihren Gedanken aufschrecken. Im Bus war es beunruhigend still, es waren fast alle Plätze belegt und doch redeten nur die wenigsten. Sie guckte auf ihr Handy und sah, dass er nicht abgesagt hatte, sie freute sich. An der nächsten Haltestelle musste sie raus. Sie starrte noch eine Weile aus dem Fenster, dann hielt der Bus und sie stieg aus. Es regnete nicht mehr ganz so heftig. Sie setzte ihre Kapuze auf und bewegte sich langsam durch die Straßen. Irgendwann stand sie dann vor seinem Haus. Sie hatte Angst, Angst ihn wieder zu sehen, aber sie freute sich auch. Sie dachte nur: Ich könnte absagen, sagen ich sei krank geworden oder sowas. Sie sammelte all ihren Mut zusammen und klingelte. Kurz darauf machte ihr jemand die Tür auf, es war er. Er umarmte sie und sagte herzlich: „Hey süße.“ Sie begrüßte ihn auch. Die beiden gingen rein und sie setzte sich sofort aufs Sofa. Sein Haus war immer wie ein zu Hause für sie. Sie fühlte sich dort immer so wohl. Er ging in die Küche und holte Getränke. Von dort aus rief er: „Gleich müsste noch jemand kommen, ich wollte sie dir schon lange vorstellen, aber persönlich fand ich dann doch besser. Ihr werdet euch gut verstehen, denke ich.“ Sie sagte nur: „okay.“ aber sie hatte leichte Panik. In dem Moment klingelte es auch schon. Er rannte zur Tür, machte sie auf und dort stand ein wunderschönes Mädchen. Das hübsche Mädchen küsste ihn und in ihr zerbrach etwas. Er wollte ihr seine Freundin vorstellen, bemerkte sie. Sie wollte nur noch weg, sie fühlte sich auf einmal so unwohl wie nie zuvor. Sie stand auf, lächelte und ging auf die beiden zu. Sie gab dem Mädchen die Hand und sagte: „Hallo, ich bin Antonia.“ Das hübsche Mädchen antwortete: „Hey Antonia, ich bin Ari.“ Er und Ari setzten sich aufs Sofa und redeten. Antonia ging in die Küche um ihre Tränen zu unterdrücken, noch nie hat ihr etwas so weh getan wie die beiden zusammen zu sehen. Erneut setzte sie ein gespieltes Lächeln auf, dann ging sie zu den beiden. Sie sagte: „Tut mir echt leid, patrick, aber ich muss weg.“ Er stand auf und wollte sie umarmen, doch sie ging einfach. Er fragte besorgt: „Ist alles okay?“ Sie lächelte nur und sagte: „Ja klar“. Dann verschwand sie einfach durch die Haustür. Sie brach in Tränen aus, lief noch ein bisschen bis sie zu einer Brücke kam. Sie setzte sich darunter und weinte. Wieso liebt er Ari, dachte sie sich. Sie nahm einen Zettel und einen Stift raus, dann schrieb sie auf den Zettel: Es tut mir leid. Dann nahm sie ein Messer aus ihrer Tasche und rammte es sich in den Bauch. Schreckliche Schmerzen ergriffen sie, ihre Lunge füllte sich mit Blut. Kurz atmete sie weiter, dann fiel sie einfach um. Ihr letzter Gedanke war: endlich ist es vorbei. Und sie starb mit dem blutüberflecktem Zettel in ihrer leblosen Hand.