Sie
waren auf hoher See. Endlich hatte Alina ihren Vater überreden
können, er sagte immer es sei zu gefährlich für sie, doch sie gab
nicht auf. Sie wollte unbedingt mit und endlich hatte sie es
geschafft. Sie und die zwölf Männer, darunter auch ihr Onkel und
ihr Vater, waren mit der 'Black swan' auf dem Weg nach Indien. Sie
mussten durch gefährliche Gewässer und das wusste Alina, sie wusste
auch was für eine Angst ihr Vater dehalb um sie hatte. Sie saß an
Deck und sah aufs Meer hinaus, sie sah nichts außer Wasser und den
Himmel. Dort war kein Schiff und nirgends war Land in Sicht. Ihr
Onkel, Hektor, war der Käptain der 'black swan' und ein sehr
erfahrener Seemann, deswegen hatte sie kein bisschen Angst. Schon
seit sie klein war träumte sie davon zur See zu fahren und das
wusste auch ihr Vater. Es tat Alina weh ihre Mutter allein zu Hause
gelassen zu haben, doch um so glücklicher war sie darüber endlich
auf See zu sein. „Alina, ich hoffe du bist jetzt glücklich. Ich
konnte es einfach nicht mehr ertragen dich so traurig zu sehen, also
habe ich dich mitgenommen.“, sagte ihr Vater zu ihr. Sie
antwortete: „Ja Vater, ich bin sehr glücklich und wirklich
dankbar.“ Sie umarmte ihn, dann ging er fort und sie setzte sich
wieder hin. Andauernd trafen sie komische Blicke der Männer, denn
sie waren es nicht gewohnt eine junge Frau an Bord zu haben. Es
schien die Sonne und es war unerträglich heiß im Schiffsinnern,
deswegen waren alle an Deck. Sie sangen gemeinsam fröhliche
Seemannslieder und hatten sehr gute Laune. Einer der Männer sprang
sogar in das warme Wasser und schwamm ein bisschen. Alinas Vater,
Victor, sprach zu Hektor: „Kaptain, es sieht aus als würde es dort
hinten ein schlimmes Unwetter geben. Sollten wir es nicht lieber
umfahren?“ Hektor begann zu lachen und meinte: „Ach Victor mein
lieber, du warst schon immer zu vorsichtig. Ich bin der Kaptain und
ich sage wir werden es nicht umfahren, es dauert zu lange und die
Zeit haben wir nicht. Wir müssen die Ware pünktlich ausliefern.“
Viktor ging verärgert, über die Entscheidung Hektors in seine
Kabine. Alina hatte das Gespräch mitbekommen und machte sich jetzt
Sorgen. Sie wollte nicht in ein Unwetter geraten, nicht bei ihrem
ersten Mal auf hoher See. Sie hatte so gehofft es würde alles gut
gehen. Langsam näherte sich das große Schiff den schwarzen Wolken
und nun bemerkte auch die Besatzung das Unwetter. Plötzlich
veränderte sich ihre Stimmung, etwas war anders als sonst. Sie waren
schon ein paar Tage auf See gewesen, doch jetzt merkten alle, dass
etwas passieren wird. Nach und nach wurde das Wasser unruhiger und
die Wellen schlugen an das Schiff. Alina erschreckte sich heftig und
ihr Vater kam und schickte sie ins Innere des Schiffes. Er wollte
nicht, dass ihr etwas passiert und dachte sie wäre dort sicherer.
Die Wellen wurden immer größer und immer öfter kam Wasser in das
Schiff. Die Männer tauschten immer wieder verängstigte Blicke aus,
doch sie gaben alles das Wasser wieder aus dem Schiff zu holen. Auf
einmal baute sich eine riesige Welle vor ihnen auf und Hektor
murmelte: „Heilige Maria Gottes.“ Die Welle traf auf das Schiff
und einer der Männer schrie: „ein Leck, wir haben ein Leck.“
Alle halfen mit und machten ihre Arbeit so gut wie sie konnten doch
langsam sank das Schiff. Alina bemerkte, dass irgendetwas nicht
stimmt und rannte an Deck. Ihr Vater packte sie am Arm und sagte
bedrückt: „Wir werden sinken, es tut mir leid. Ich..“ weiter
sprach er nicht. Alina war geschockt sie hatte Angst. Eine weitere
Welle traf das Schiff und es kippte. Nun war jeder auf sich allein
gestellt, das Wetter war grauenhaft. Es regnete schrecklich und die
Wellen waren meterhoch. Alle schwammen verteilt im Meer, das Schiff
irgendwo auf dem Weg zum Meeresboden. Alina sah sich um doch sie sah
niemanden, keinen der Männer, nicht ihren Vater und auch nicht ihren
onkel. Sie weinte, sie wollte nicht sterben. Nein nicht jetzt, nicht
heute. Der Tag hatte perfekt angefangen und jetzt schwamm sie auf
hoher See alleine mitten in einem Unwetter. Sie sah sich noch einmal
um und da, sie sah ihren Onkel. Sie wollte hinschwimmen doch dann kam
eine Welle über ihn und er verschwand. Sie Unterdrückte ihre
Tränen, ihr Onkel war tot. Sie konnte es nicht glauben. Nun traf
eine Welle sie und sie versank. Mit aller Kraft versuchte sie an die
Oberfläche zu kommen, doch sie schaffte es nicht, die Wassermassen
drückten sie immer wieder runter. Jedesmal wenn sie es fast
geschafft hatte kam eine Welle und drückte sie wieder runter. Sie
versuchte zu atmen, doch alles was in ihre Lungen kam war Wasser.
Langsam merkte sie, dass sie es nicht mehr aushalten konnte, sie
wusste es. Sie wird ertrinken. Dann wurde alles schwarz vor ihren
Augen und ihre Kraft verließ sie. Nie wieder hat man sie gesehen,
das Meer hat sie für immer verschluckt.
02.06.2012
dritte Geschichte
Sie
saß im Bus und starrte aus dem Fenster. Sie begann nach zu denken:
Ob er sich wohl freuen würde sie zu sehn? Oder wär' es ihm egal?
Sie hoffte er würde sich freuen, denn sie freute sich immer ihn zu
sehen. Schon zu lange war ihr letztes Treffen her und sie war schon
sehr nervös. Bis eben schien draußen noch die Sonne, doch jetzt
schoben sich dicke, dunkle Wolken davor. Sie lachte einmal kurz und
dachte sich: Das Wetter passt wirklich gut zu meiner Stimmung. Sie
wollte nicht so negativ denken, denn immerhin sah sie ihn endlich
wieder. Sie konnte ihn endlich wieder umarmen. Nun lächelte sie,
doch draußen regnete es. Sie dachte: Auch der Regen kann mir die
Laune nicht vermiesen. Sie stellte sich die wundervollen Momente vor,
die die beiden zusammen verbracht hatten. Als sie merkte, dass sie
die ganze Zeit lächelte war sie sich nun endgültig sicher. Sie
wollte unbedingt wissen, was er darüber dachte. Sie hatte Angst
weiter zu denken. Ein lauter Donnerschlag ließ sie aus ihren
Gedanken aufschrecken. Im Bus war es beunruhigend still, es waren
fast alle Plätze belegt und doch redeten nur die wenigsten. Sie
guckte auf ihr Handy und sah, dass er nicht abgesagt hatte, sie
freute sich. An der nächsten Haltestelle musste sie raus. Sie
starrte noch eine Weile aus dem Fenster, dann hielt der Bus und sie
stieg aus. Es regnete nicht mehr ganz so heftig. Sie setzte ihre
Kapuze auf und bewegte sich langsam durch die Straßen. Irgendwann
stand sie dann vor seinem Haus. Sie hatte Angst, Angst ihn wieder zu
sehen, aber sie freute sich auch. Sie dachte nur: Ich könnte
absagen, sagen ich sei krank geworden oder sowas. Sie sammelte all
ihren Mut zusammen und klingelte. Kurz darauf machte ihr jemand die
Tür auf, es war er. Er umarmte sie und sagte herzlich: „Hey süße.“
Sie begrüßte ihn auch. Die beiden gingen rein und sie setzte sich
sofort aufs Sofa. Sein Haus war immer wie ein zu Hause für sie. Sie
fühlte sich dort immer so wohl. Er ging in die Küche und holte
Getränke. Von dort aus rief er: „Gleich müsste noch jemand
kommen, ich wollte sie dir schon lange vorstellen, aber persönlich
fand ich dann doch besser. Ihr werdet euch gut verstehen, denke ich.“
Sie sagte nur: „okay.“ aber sie hatte leichte Panik. In dem
Moment klingelte es auch schon. Er rannte zur Tür, machte sie auf
und dort stand ein wunderschönes Mädchen. Das hübsche Mädchen
küsste ihn und in ihr zerbrach etwas. Er wollte ihr seine Freundin
vorstellen, bemerkte sie. Sie wollte nur noch weg, sie fühlte sich
auf einmal so unwohl wie nie zuvor. Sie stand auf, lächelte und ging
auf die beiden zu. Sie gab dem Mädchen die Hand und sagte: „Hallo,
ich bin Antonia.“ Das hübsche Mädchen antwortete: „Hey Antonia,
ich bin Ari.“ Er und Ari setzten sich aufs Sofa und redeten.
Antonia ging in die Küche um ihre Tränen zu unterdrücken, noch nie
hat ihr etwas so weh getan wie die beiden zusammen zu sehen. Erneut
setzte sie ein gespieltes Lächeln auf, dann ging sie zu den beiden.
Sie sagte: „Tut mir echt leid, patrick, aber ich muss weg.“ Er
stand auf und wollte sie umarmen, doch sie ging einfach. Er fragte
besorgt: „Ist alles okay?“ Sie lächelte nur und sagte: „Ja
klar“. Dann verschwand sie einfach durch die Haustür. Sie brach in
Tränen aus, lief noch ein bisschen bis sie zu einer Brücke kam. Sie
setzte sich darunter und weinte. Wieso liebt er Ari, dachte sie sich.
Sie nahm einen Zettel und einen Stift raus, dann schrieb sie auf den
Zettel: Es tut mir leid. Dann nahm sie ein Messer aus ihrer Tasche
und rammte es sich in den Bauch. Schreckliche Schmerzen ergriffen
sie, ihre Lunge füllte sich mit Blut. Kurz atmete sie weiter, dann
fiel sie einfach um. Ihr letzter Gedanke war: endlich ist es vorbei.
Und sie starb mit dem blutüberflecktem Zettel in ihrer leblosen
Hand.
Abonnieren
Kommentare (Atom)